Zum Haareraufen
So mancher sucht
unentwegt
nach einem Haar
in der Suppe
rauft sich dabei
verzweifelt das Haar
bis er eins findet
Kunststück
oder
Kunst und Medizin
Dat
kann I bal
nik gleewen !
es schluchzet der
Kannibal
vor ihm ein schrullig
Mahl
Alles Schein
Kunst das Bein
Kunst der Arm
Kunst der Darm
Kunst das Horn
es wächst der Zorn !
Haut gestrafft
o, das schafft
den Magen sehr
der knurret schwer
Dat
kann i bal
nik gleewen
ja, gibt’s sowat
im Leewen ?
Alles Lug
Betrug, Verrat
dat is
des Teufels Saat !
Zuversicht ?
Zu kunft
Ver nunft
Sicht lich
gerupft
verschnupft
Zu gluft in
Ver zug …
Sicht flug :
Sichtweite null ! !
Kluft …
Sichtblende
Trugbild
Boxernas
Bockshornjagd
Schildbürger
Schildbrücke
Null Bock ! !
Lachergas …
Zugnummer
Zuversicht
zukunftssicher ?
Vernissage
Da stand er und wunderte sich, dass plötzlich inmitten seiner Bilder ein fremdes Werk hing, nein – es waren sogar zwei ! Sollte er sie nicht abhängen ?
Einige Besucher hatten sch bereits lobend gerade über diese beiden Bilder geäussert. Mit Recht ! Und obwohl also qualitätsmässig über die eigenen einzustufen, passten sie doch irgendwie ganz gut dazu. Also beliess er es bei diesen Gedanken, nur befürchtete er, gerade auf diese Bilder angesprochen zu werden. Dies jedoch geschah nicht.
Noch im Grübeln bemerkte der Künstler, dass am anderen Ende der Galerie zwei weitere grossformatige, fremde Bilder hingen. Wie konnte dies geschehn ? Der Maler kämpfte sich durch die dichte Menschenmenge und sah dort zwei riesige Werke, diesmal auch stilmässig ganz anders gehalten als die seinen. Die Gäste drängten sich, so schien es ihm, gerade vor diesen Bildern. Wie der Künstler doch im laufe der Jahre gereift sei ! Niemand jedoch richtete das Wort an den Künstler selbst, der immer verwirrter ziellos umherging.
Wohl hatte er noch bemerkt, dass diese fremden Bilder sich nicht nur zu den seinen gesellten, sondern diese verdrängten ; einige waren bereits spurlos verschwunden. Es wurden der seinigen immer weniger und offensichtlich erdreisten sich die unbekannten Eindringlinge jetzt auch als offizielle Aussteller zu erscheinen. Die drei Fremden dort inmitten der Besucher, das waren die Künstler, das mussten sie sein ; sie sahen wie echte Künstler aus.
Der eigentliche Aussteller nahm sein Herz in beide Hände und deutete einem der Maler, er möge bitte zu ihm kommen. Hastig, mit bebender Stimme bedrängte er seinen Gegenüber, wieso sie es wagten …, er werde sich beim Galeristen beschweren. Inzwischen hatten sich die beiden andern Maler dazugesellt, und alle versicherten glaubhaft, sie seien enge Freunde des Inhabers und benutzten diese Räume täglich. Aber er habe doch Miete bezahlt, habe ein Recht auf… Diese Erklärung klang bereits sehr eingeschüchtert, hatte man ihm doch unmissverständlich erklärt, seine Bilder könne man ob ihrer Unfertigkeit der Oeffentlichkeit nicht zumuten.
Aber nun habe er die Ausstellung doch bereits überall angezeigt, wie stehe er da Bekannten gegenüber, die doch nur seinetwegen hierherkämen, man könne ihm doch wenigstens einen kleinen Teil des Raumes, notfalls vom übrigen abgetrennt, überlassen. Dieser Vorschlag kam jedoch noch zögernder, zumal der Maler merkte, dass inzwischen alle seine Bilder entfernt worden waren. Einige Freunde des Künstlers kamen verspätet zur Vernissage und fragten gleich bei Betreten des Raumes, ob die vorherige Ausstellung noch nicht abgehängt sei. Er versuchte zu erklären, doch dann meinte er nur kurz, er male nicht mehr